Hilfsnavigation
Stadtporträt
Seiteninhalt

Das Evangelische Krankenhaus in der Hindenburgstraße wird eröffnet

Die ersten Aufzeichnungen über das Krankenhaus zu Bünde reichen bis in das Jahr 1874 zurück. Schon damals trug man sich mit dem Gedanken, ein Kranken- und Siechenhaus in Bünde zu errichten. Es sollte also die Kranken- und die Altersfürsorge in einem Hause vereinigt werden.

Am 1. März 1889 wurde der "Verein zur Errichtung und Unterhaltung des evangelischen Krankenhauses" gegründet.

Für das geplante Haus wurden Sammlungen bei der Bevölkerung in und um Bünde durchgeführt. Bis 1890 waren 22.820 Mark zusammengekommen. An Bausumme war 27.000 Mark als erforderlich erachtet worden. Der Verein verfügte aber trotz intensiven Sammlungen noch nicht über diese Summe. Als Retter in der Not trat Fabrikant Fritz Wellensiek auf, der nicht nur den Bauplatz, sondern auch 1.500 Mark stiftete und obendrein auch die unentgeltliche Ausgestaltung des Gartens übernahm.

Die Grundsteinlegung fand am 7. Juni 1889 und am 21. Oktober 1890 die Einweihung des Evangelischen Krankenhauses statt.

Mit einer Anzeige in der "Bünder Zeitung" vom 31. Mai 1890 wurden die Bürger aufgerufen, Gegenstände, die im Krankenhaus noch fehlten, zu Verfügung zu stellen. Die Anzeige lautete:

Evangelisches Krankenhaus
Wir bitten unsere Mitbürger, welche für die innere Einrichtung unseres Krankenhauses Sachen, als: Mobilien, Leinen, Küchengeräte usw., schenken wollen, solche direkt nach dem Krankenhause zu schicken.
Die Gemeindeschwester wird bis auf weiteres jeden Montag Nachmittag von 3 bis 6 Uhr zur Empfangnahme von Geschenken im Krankenhause anwesend sein.
Wir machen noch darauf aufmerksam, dass etwaige für die Küche bestimmte Geräte neu und ungebraucht sein müssen.
Der Vorstand

Zunächst waren eine Schwester und ein Dienstmädchen beschäftigt. Ein Arzt, Dr. Höpker, betreute die Patienten unentgeltlich. Am Tag der Einweihung erfolgte auch gleichzeitig die Aufnahme des ersten Patienten (ein Tippelbruder aus Dänemark).

Nachdem Kaiser Wilhelm II. am 4. Dezember 1899 dem Krankenhaus unter dem Namen "Evangelisches Krankenhaus Bünde" die Rechte einer juristischen Person erteilte, erfolgte 1899 ein Erweiterungsbau, der 1901 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Mit diesem Erweiterungsbau verfügte das Krankenhaus über 67 Betten. Weitere Anbauten erfolgten im Jahre 1911/12 (insgesamt 104 Betten), 1930 (insgesamt 121 Betten) und 1936 wurde die Bettenzahl auf 137 erneut erhöht.

Am 1. April 1940 wurde hier eine Krankenpflegeschule eröffnet. Mit 15 Ausbildungsplätzen und einer einzigen Unterrichtsschwester begann man. Der Unterricht wurde zwischen den praktischen Einsätzen im Krankenhaus abgehalten. Generell erst nach 20 Uhr fand der Unterricht mit dem Arzt statt. Die 2- jährige Ausbildung war nur weiblichen Personen vorbehalten. Heute werden auch männliche Auszubildende zugelassen. Mit 75 Ausbildungsplätzen und ein eigenes Schulgebäude im Wohnheim (Brunnenallee 38) mit drei Klassenzimmern und 2 Demonstrationsräumen wird die 3-jährige Ausbildung mit Ausdehnung auf externe Einsatzgebiete, wie die Psychiatrie, vollzogen. Der Patient und damit die Menschlichkeit steht dabei an erster Stelle, der dem diakonischen Auftrag des Krankenhauses entspricht.

1942 wurde die ehemalige Villa Bastert (Hindenburgstraße 52) angekauft. Sie diente bis April 1954 als Arztwohnung. Ab November wurde dieses Gebäude als Schwesternheim für 16 Diakonissen geführt. Mit der Errichtung des Schwesternwohnheimes in der Brunnenallee 38 mit 96 Plätzen erfolgte 1964 gleichzeitig auch die Übernahme der Krankenpflegeschule in dieses Gebäude.

Von 1966 bis 1968 erfolgte der Abbruch des Altbaues sowie der Neubau und Erweiterung des Krankenhauses auf 350 Betten. Schon am 02.05.1973 konnte der 2. Bauabschnitt mit dem Behandlungstrakt in Betrieb genommen werden. Die Bettenzahl erhöhte sich hiermit auf 384 Betten. Der mittlerer Teil des Altbaues mit Turm wurde 1975 abgebrochen.

Nicht nur äußerlich veränderte sich das Bild des Krankenhauses, nein, auch die technische Ausstattung wurde ständig auf den aktuellen Stand gebracht, entsprechend des medizinischen Fortschrittes. Heute hat das Lukas-Krankenhaus mehrere Abteilungen, wie: die Geburtenhilfe und Gynäkologie, die Innere Medizin, die Allgemeinchirurgie, die Unfallchirurgie und die Gelenkendoprothetik, die Augenabteilung, die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Radiologie, die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, die Krankenhausapotheke, die Krankenpflege, die Physikalische Therapie, die Krankenpflegeschule, die Krankenhausküche, die Krankenhausseelsorge, den Sozialdienst, die Evangelische Krankenhaushilfe ("Grüne Damen"), die Technische Abteilung, den Zentralen Hausdienst und natürlich die Trägerschaft, Leitung und Verwaltung.

Kontakt

Stadt Bünde -Stadtarchiv
Eschstraße 50
32257 Bünde
Telefon: 05223 161-660
E-Mail oder Kontaktformular

Logo_Kommunen_für_biologische_Vielfalt      Familienfreundliches Unternehmen 2023     Logo_INQA_Praedikat_Siegel_2021_2023