Hilfsnavigation
Stadtporträt
Seiteninhalt

Erste urkundliche Erwähnung von "Buginithi"

Die älteste Namensform des heutigen Bünde, „Buginithi“, begegnet in einer Urkunde, in der als Aussteller König Ludwig (der Deutsche) und als Tag der Ausstellung der 22. Mai 853 angegeben ist. Die Urkunde ist als unecht verworfen worden. In einer sprachlich etwas jüngeren Form („Buinithi“) ist der Ort Bünde in einer Urkunde genannt, die als Aussteller Otto (I.) und als Datum den 1. Juli 952 nennt. Auch gegen diese Urkunde sind erhebliche Zweifel erhoben worden.

Da es sich bei beiden um Urkunden handelt, die als Diplome deutscher Könige auch für die „große Geschichte“ Bedeutung haben und die außerdem für den häufig behandelten Osnabrücker Zehntstreit wichtige Zeugnisse darstellen, sind sie vielfältigen Untersuchungen unterzogen worden, doch ohne dass sich in allen Teilen unangreifbare Ergebnisse hätten erzielen lassen.

Aus dem Jahre 1025 stammt die erste unbezweifelbar echte Urkunde, die den Ort Bünde (geschrieben „Biunidi“) betrifft. Diese Urkunde wiederholt großenteils wörtlich die erwähnte Urkunde mit dem Datum 952, deren Wortlaut wiederum mit der Urkunde von angeblich 853 in engem Zusammenhang steht.

Als relativ sicheres Ergebnis einer Untersuchung spricht manches dafür, dass es eine echte Urkunde Ludwigs des Deutschen gegeben hat, in der er unter anderem die Schenkung der Bünder Kirche an das Stift Herford durch seinen Vater bestätigte, ferner: dass auch eine Urkunde Ludwigs des Frommen über diesen Schenkungsakt ausgefertigt wurde und dass beide Urkunden durch den Ungarnüberfall auf das Stift Herford verlorengingen, eventuell schon in verfälschter Form. Die jüngere von beiden wurde nach einer oder mehreren Vorlagen wiederhergestellt, wobei die Formulierungen sicherlich, der Inhalt in seinen Einzelbestimmungen sowie die Datierung wahrscheinlich zum Teil geändert wurden.

Für Bünde bedeutet das: Der Ort hat schon im 9. Jahrhundert eine schriftliche Erwähnung gefunden.

Unwahrscheinlich ist, dass die erste Aufzeichnung über Bünde gerade im Jahre 853 geschah, denn es ist nicht nachweisbar, dass die betreffende echte Urkunde Ludwigs des Deutschen am 22. Mai 853 ausgestellt ist. Und selbst wenn dem so wäre, wäre doch die Urkunde Ludwigs des Frommen, noch älter. Sie stammt wahrscheinlich aus der Zeit, in der auch die anderen in der Urkunde von angeblich 853 genannten Schenkungen vollzogen wurden, also etwa aus dem Zeitraum 826-838. Die Jahreszahl 853 bleibt für die Bünder Geschichte die Bedeutung, dass sie den ersten Punkt darstellt, an dem mit einer Jahreszahl wichtige Ereignisse der Ortsgeschichte verknüpft werden können.

Kontakt

Stadt Bünde -Stadtarchiv
Eschstraße 50
32257 Bünde
Telefon: 05223 161-660
E-Mail oder Kontaktformular

Logo_Kommunen_für_biologische_Vielfalt      Familienfreundliches Unternehmen 2023     Logo_INQA_Praedikat_Siegel_2021_2023